Wärmepumpe, lohnt sich der Umstieg?

Bei Altbauten definitiv nicht! Lassen Sie sich von den fröhlichen Gesichtern in der Werbung nicht täuschen.

Hersteller von Wärmepumpen und Installateure sind aktuell in "Goldgräberstimmung". Politiker, die für den aktuellen Gasmangel verantwortlich sind, versuchen mit Hilfe der Medien den Bürger für einen Umstieg von Gasheizung auf Wärmepumpe zu überzeugen ... weniger "böses" CO2 und reduzierte Verbrauchskosten?

Durch den teuren Umbau der Heizungen und aufwendiger Gebäudesanierung spart Deutschland bis 2030 40 Millionen Tonnen CO2 ein. China bläst pro Tag 33 Millionen Tonnen CO2 in die Luft!!
Habecks Gasheizungsverbot zeigt schon Wirkung. Der deutsche Marktführer Viessman hat seine Heiz-Sparte an die USA verkauft.
O-Ton Robert Habeck: "Mit Deutschland konnte ich noch nie etwas anfangen". Das merkt man!

Wer seine funktionierende Gasheizung durch eine Wärmepumpe ersetzten will, sollte allerdings nachrechnen ob sich diese Entscheidung lohnt. Die Kosten sind erheblich und die Amortisation des finanziellen Aufwands sollte man auch sehen.
Die Jahresarbeitszahl (JAZ) ist die wichtigste Kennzahl bei der Beurteilung der Leistung einer Wärmepumpe. Siehe Text unterhalb des Rechners.

Stellen Sie Ihren Jahresgasverbrauch und die aktuellen Preise für Gas und Strom ein. Variieren Sie die Investitionskosten der Anlage und die Jahresarbeitszahl. Die mögliche Ersparnis und der Amortisationszeitraum Ihrer Investition wird Ihnen in dem Rechner sofort angezeigt. Bei der Amortisationszeit sollten Sie auch Ihr Alter bedenken.

Wärmepumpenrechner
Ihre Angaben
GaspreisStrompreis
Ct / kWh
Ct / kWh
Bisheriger Jahresverbrauch Gas
kWh

Wärmepumpe

AnschaffungspreisFörderung
€ 
%
Material Peripherie, Montage
€ 

Jahresarbeitszahl
Gasheizung
Jahresverbrauch Gas

Jahreskosten Gas

Wärmepumpe
Anschaffungskosten

Jahresverbrauch Strom

Jahreskosten Strom

Ihr Ergebnis
Ersparnis / Verlust

Amortisation

Energiepreisbremse bis April 2024

Strompreisbremse: Bis zu einem Verbrauch von bis zu 30.000 kWh wird der Preis auf 40 Cent pro Kilowattstunde gedeckelt. Das gilt für ein Kontingent in Höhe von 80 Prozent des Vorjahresverbrauchs. Oberhalb des jeweils rabattierten Kontingents fallen die üblichen Strompreise an.

Gaspreisbremse: Ein Kontingent von 80 Prozent des Erdgasverbrauchs wird auf 12 Cent je Kilowattstunde gedeckelt. Für den restlichen Verbrauch muss der normale Marktpreis gezahlt werden.

Der Bund finanziert die Energiepreisbremse mit einer weiteren, hohen Verschuldung auf Kosten der nachfolgenden Generationen! Der Bürger spart nur scheinbar. Die politischen Entscheider in Berlin (Harbeck, Grüne) entschädigen die Konzerne für die entgangenen Einnahmen mit unseren Steuergeldern. Das Geld könnte man sinnvoller investieren.

Mit den gedeckelten Preisen für Gas (12 Cent) und Strom (40 Cent) ist ein Umstieg auf eine Wärmepumpe, auch unter optimalen Bedingungen, wie Fussbodenheizung und Top-Wärmedämmung, ein Verlustgeschäft.
Rechnen Sie nach!

Womit heizt Deutschland?

  1. Gas: 49,5%
  2. Heizöl: 24,8%
  3. Fernwärme: 14,1%
  4. Wärmepumpe: 2,8%
  5. Strom: 2,6%
  6. Sonstige: 6,2%
Daten von Statista Beheizungsstruktur des Wohnungsbestandes

Jahresarbeitszahl, JAZ

Die wichtigste Größe bei einer Entscheidung für eine Wärmepumpe ist die Jahresarbeitszahl (JAZ). Sie gibt das Verhältnis von zugeführter Energie (Strom) und abgegebener Energie (Wärme) an.

JAZ = Energieabgabe / Energiezufluss

Die JAZ ist abhängig von der Art der Energiegewinnung. Luft-Wasser-Wärmepumpen sind verhältnismäßig günstig und werden häufig verwendet. Erd- und Wasserwärmepumpen haben einen höheren Wirkungrad. Der Installationsaufwand ist aber erheblich und die Kosten entsprechend hoch. Die Isolation des Gebäudes und die Art der Heizung sind auch ein wichtiger Faktor. Bei einem Neubau mit guter Wärmedämmung und Fussbodenheizung (Vorlauftemperatur 30-40%) kann eine Wärmepumpe sinnvoll sein.

Anbieter und JAZ

Die Anbieter von Luft-Wärmepumpen geben gerne eine Jahresarbeitszahl von 4 an. Für einem Wärmebedarf von 10.000kWh wäre nur eine Stromzufluss von 2.500kWh notwendig. Auch wenn die Stromkosten doppelt so hoch wären wie die Gaskosten hätten Sie eine Heizkostenersparnis von 50%! Realistisch ist aber ein JAZ von 2,6 (siehe Fraunhofer-Institut). Dann wäre die Heizkostenersparnis nur noch 23% und die Amortisationszeit würde sich mehr als verdoppeln!

Realistische Jahresarbeitszahl JAZ

Hersteller geben gerne den höheren COP-Wert an. COP-Wert (coefficient of performance) ist aber der Laborwert des Wärmepumpenaggregats. Die im praktischen Betrieb ermittelte Arbeitszahl ist aber der wichtigere Wert, weil er aktuelles Nutzerverhalten und Klimabedingungen berücksichtigt.

Das Fraunhofer-Institut für Bauphysik IBP hat die Energieeffizienz elektrisch angetriebener Wärmepumpen an fünfzehn energetisch optimierten Gebäuden (Fußbodenheizung) getestet.

  • Luft-Wärmepumpen: relativ gleichmäßige Verteilung der JAZ im Bereich zwischen 1,9 und 3,3. Mittelwert 2,6.
  • Erdreich-Wärmepumpen: schwankende Verteilung der JAZ im Bereich zwischen 2 und 4,6. Mittelwert 3,2.
  • Wasser-Wärmepumpen: schwankende Verteilung der JAZ im Bereich zwischen 2,7 und 4,4. Mittelwert 3,2.
Im gesamten Wärmepumpenkreislauf (Heizungs- und Trinkwarmwasserverteilung und Speicherverluste) ist die Energieeffizienz noch geringer.
  • Luft-Wärmepumpen: JAZ 2,2
  • Erdreich-Wärmepumpen: JAZ 2,5
  • Wasser-Wärmepumpen: JAZ 1,5

Staatliche Förderung?

Wärmepumpen sind im Vergleich zu bewährten Gasheizungen sehr teuer. Hersteller werben deshalb gerne mit dem Hinweis auf staatliche Förderung bei Bestandsgebäuden. Die Förderung gibt es aber nur auf den Anschaffungspreis des Gerätes!

Mögliche Förderung (Höchstfördersatz 70%, kein Rechtsanspruch)
30 % Basisförderung für alle Wärmepumpen
20 % Klimageschwindigkeitsbonus für den Austausch von funktionsfähigen Heizungen die älter als 20 Jahre sind.
30 % Einkommensbonus für selbstnutzende Wohneigentümer bis max. 40.000 € zu versteuerndes Jahrseinkommen.

Achtung: staatliche Förderung erhält man aber nur wenn Bedingungen eingehalten werden.
Für eine staatliche Förderung ist eine gemessene JAZ erforderlich.

Folgende Voraussetzungen müssen bei Bestandsgebäuden erfüllt werden:

  • Einbau mindestens eines Wärmemengenzählers
  • Einbau eines Stromzählers (bei elektrisch betriebenen Wärmepumpen)
  • Einhaltung folgender Jahresarbeitszahl (JAZ): Luft/Wasser-Wärmepumpen: >=3,0
  • Durchführung des hydraulischen Abgleichs der Heizungsanlage
  • Anpassung der Heizkurve an das entsprechende Gebäude
Wärmemenge und Stromverbrauch der Wärmepumpe (eines Jahres) werden ermittelt und die JAZ errechnet.
Die Praxisergebnisse des Fraunhofer-Instituts zeigen, dass die notwendige Jahresarbeitszahl für die Förderung kaum erreicht wird!

Warmwasser und Wärmepumpe

Eigene Erfahrung: dänisches Haus Baujahr 1982 (da war Robert Habeck gerade 13 Jahre alt ;-), super isoliert, zentrale Belüftung mit Wärmetauscher, Gasheizung, Warmwasser mit Luft-Wärmepumpe und Wasserspeicher 400 Liter. Wasser wurde stetig auf 55 Grad gehalten. Aus Platzgründen nach 15 Betriebsjahren entfernt und einen vollelektronischen Durchlauferhitzer Stiebel-Eltron DHE27 installiert, Kosten heute 800 €. Geringe Abmessungen, einfache Handhabung. Wunschtemperatur mit Drehknopf zwischen 20 Grad und 60 Grad einstellbar.

Nach dem Umbau haben sich meine Stromkosten merklich reduziert!
Einfache Erklärung, die Wärmepumpe arbeitet immer wenn Wasser entnommen wurde, aber auch wenn Standverluste entstehen. Das Wasser wird immer auf 55 Grad erhitzt, ob man es braucht oder nicht.
Der Durchlauferhitzer liefert gradgenaues Wasser wenn Sie es brauchen und "schläft" wenn Sie kein Wasser brauchen!

Ein Durchlauferhitzer ist wartungsfrei und auch Legionellen haben keine Chance, weil Sie kein stehendes Wasser haben.

Sehenswert

Die ARD, die normalerweise auf Linie "unserer" (nicht meiner) Politikdarsteller in Berlin ist, hat erstaunlicherweise am 6.3.2023 einen interessanten Beitrag gesendet.
Heizungs-Streit: Alternative Wärmepumpe? NDR Markt