Rahmendaten
Hinweis
Wenn Sie weitere Einnahmen haben (Grenzwerte beachten), kann die Grundrente gekürzt werden!
Fragen - Antworten
- Wer hat Anspruch auf Grundrente?
Es müssen mindestens 33 Jahre Rentenversicherungszeiten vorliegen. Zu diesen Zeiten zählen die Beitragszeiten, Kindererziehungs- und Pflegezeiten.
- Wie hoch ist die Grundrente?
Sie beträgt maximal 461 € in den alten und neuen Bundesländern.
Die Höhe ist gestaffelt und erreicht mit 35 Jahre den Höchstwert.
Beispiel: Ein Bruttoeinkommen (heute) von 2.000 € mit einem Erwerbsleben über 45 Jahre ohne Brüche ergibt eine Bruttorente von 895 € und eine zusätzliche Grundrente von 312 €. Nach Abzug der Sozialversicherungsbeiträge verbleiben 1.068 €.
- Welche Einkommensgrenzen gelten?
Uneingeschränkt erhält man die Grundrente bei Einkommen bis 1.250 € (ledig) und 1.950 € (verheiratet).
Zu den Einkommen zählt auch die "normale" Rente und die Witwenrente.
- Ab wann gibt es die Grundrente?
Sie wird ab dem 1.Januar 2021 gezahlt.
- Muss die Grundrente beantragt werden?
Es ist keine Beantragung notwendig.
- Wie wird die Grundrente finanziert?
Die Finanzierung erfolgt nicht aus Mitteln der Deutschen Rentenversicherung, sondern aus Steuermitteln. Veranschlagt sind 1,3 Milliarden pro Jahr.
Kinderberücksichtigungszeit
Kindererziehungszeiten werden bei den Grundrentenjahren berücksichtigt. Für jedes Kind das vor 1992 geboren wurde werden 2,5 Jahre angerechnet. Für Kinder die ab 1992 geboren sind werden 3 Jahre angerechnet.
Grundrente erhalten Sie erst ab 33 Grundrentenjahren. Wenn Sie "nur" 28 Beitragsjahre zur Rentenversicherung, aber zwei Kinder haben, könnten Sie folglich auch eine Grundrente bekommen.
Berechnungsgrundlage
Für jedes Arbeitsjahr werden Entgeltpunkte (EP) ermittelt. EP = Bruttoeinkommen / Durchschnittseinkommen.
Im Jahr 2024 ist das Durchschnittseinkommen 45.358 € und der Rentenwert 37,60 €
In die Berechnung der Grundrente fließen nur Zeiten ein, in denen man zwischen 30% und 80% des Durchschnittseinkommen verdient hat.
Das wären
Monateinkommen von 1.134 € bis 3.023 €.
Wer in die Deutsche Rentenversicherung eingezahlt und mit Erwerbstätigkeit und anrechenbaren Zeiten auf mindesten 33 Jahre kommt, kann Grundrente erhalten. Anrechenbare Zeiten sind rentenrechtliche Zeiten wegen Bezug von Leistungen bei Krankheit und Zeiten wegen Pflege und Kindererziehung.
- 33 Jahre: Aufwertung der jährlichen Entgeltpunkte zwischen 0,3 und 0,4
- 34 Jahre: Aufwertung der jährlichen Entgeltpunkte zwischen 0,3 und 0,6
- 35 Jahre: Aufwertung der jährlichen Entgeltpunkte zwischen 0,3 und 0,8
Wenn Sie in 35 Jahren die Hälfte des Durchschnittseinkommen verdient haben, hätten Sie 35x0,5 EP=17,5 EP und damit 658 € Rente für den Zeitraum. Bei der Grundrente werden die jährlichen 0,5 EP verdoppelt, aber auf 0,8 EP begrenzt. Die zusätzlichen Rentenpunkte ergeben sich aus der Differenz, also 0,8 EP minus 0,5 EP gleich 0,3 RP. Von diesem Wert werden 12,5% abgezogen. 0,3 EP x 0,875 ergeben 0,2625 EP für die Grundrente. Bei 35 Jahren rentenversicherungspflichtiger
Zeit sind es 35x0,2625 EP= 9,1875 Rentenpunkte. Daraus entsteht 2024 eine Grundrente von 345 €.
Mindestlohn und Grundrente
Wenn Sie einen Mindestlohn von 12 € bekommen, haben Sie bei 40 Arbeitsstunden pro Woche ein Jahreseinkommen von 24.960 €. Mit diesem Einkommen erzielen Sie jedes Jahr 24.960 € / 43.142 € = 0,5785 Entgeltpunkte.
Nach 45 Jahren hätten Sie damit eine Bruttorente von 0,5785 x 45 x 36,02 € = 937 € erarbeitet (netto 832 €) ... in der heutigen Zeiten (Mietkosten) nicht sehr viel. Sie müßten Grundsicherung beantragen, obwohl Sie in Ihrem Arbeitsleben mit Arbeitgeberanteil 209.000 € in die Rentenkasse eingezahlt hatten!
Mit der Grundrente hätten Sie eine Aufstockung um 245 € und kommen auf 1.182 € (netto 1.050 €).
Einkommensüberprüfung
Nebeneinkommen werden auf die Grundrente angerechnet. Für diese Einnahmen gibt es Freibeträge. 1.250 € (ledig) und 1.950 € (verheiratet) haben keine Auswirkung auf die Grundrente. Einkünfte darüber bis 1.600 € (ledig) und 2.300 € (verheiratet) werden mit 60% auf die Grundrente angerechnet. Einkünfte über diesen Werten werden mit 100% angerechnet.
Die Einkommensüberprüfung erfolgt auf Grundlage der Finanzamtsdaten. Wenn Sie also neben der Rente z.B. noch Mieteinahmen (die immer steuerlich ausgewiesen werden müssen) haben, werden diese Einnahmen, wenn Sie den Freibetrag übersteigen, anteilig von der Grundrente abgezogen.
Ein Sparkonto mit z.B. 100.000 € hat keine Relevanz.
Stichworte: berechnungsbasis, grundrente, berechnung aus entgeltpunkten, berechnung grundsicherung, rente mit 63